635.000 Euro: Kachelmann erstreitet höchstes Schmerzensgeld aller Zeiten gegen Bild

Kachelmann, der ja durch Funk und Fernsehen hinreichend bekannt ist, wurde von einer Geliebten der Vergewaltigung bezichtigt.

Offenbar pflegte Kachelmann ein recht ausschweifendes Liebesleben mit diversen Partnerinnen zugleich; was von Teilen der Medien früh und genüsslich ausgebreitet wurde.

Der Prozess selbst wurde zum Medienspektakel, fleissig kommentiert von allerlei "Expert*Innen".

Das "tl;dr" des Prozesses könnte etwa folgendermaßen lauten: Kachelmann war ein Playboy, seine Geliebte sagte vielleicht Ja zum Sex - aber womöglich nicht Ja dazu, eine von vielen zu sein. Fremdgehen ist jedoch nicht strafbar. Die Vergewaltigung ließ sich nicht beweisen und Kachelmann wurde freigesprochen - unter anderem, weil die Nebenklägerin (das angebliche Opfer) wiederholt ihre Angaben "korrigieren" musste oder sich in Widersprüche verwickelte. So musste sie zugeben, viel früher als zunächst behauptet von weiteren Geliebten Kachelmanns gewusst zu haben. Trotz der unwahren Angaben ließ sich das Gericht im Urteil nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass es weder Schuld noch Unschuld des Angeklagten habe feststellen können...

Letztlich war der ganze Prozess nicht nur rechtsstaatlich fragwürdig, sondern schmerzhaft für alle Beteiligten: Kachelmann wurde öffentlich vorverurteilt mit allen privaten und beruflichen Konsequenzen, Teile der Medien haben sich blamiert und für die Nebenklägerin dürfte die Geschichte auch nicht gerade befriedigend verlaufen sein, weil sie nun manchen als rachsüchtige Lügnerin gilt.

Rückblickend wird deutlich, dass im Vorfeld länger und gründlicher hätte ermittelt werden müssen - idealerweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

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