[AMA] Ich bin headcrab1991, cannabisabhängig und clean seit über drei Jahren. Außerdem Co-Moderator bei /r/leaves, einem Subreddit für Leute die mit dem Kiffen aufhören wollen. Fragt mich alles!

Nach wie vor behaupte ich nicht, dass bei mir keine Spätfolgen eintreten werden (ich weiß ja schlicht nicht, was noch kommt). Allein der Tabak in den Tüten...

Und ich behaupte auch nicht, das kiffen auf mich niemals negativ eingewirkt hat:

Natürlich gab es Tage, da habe ich blau gemacht oder nicht richtig gearbeitet, weil ich zu viel gekifft habe, naürlich hatte ich hier und da keine Lust auf Sex, weil ich zu breit war, selbstverständlich ist es vorgekommen, dass ich drei Tage nur Nudeln gegessen habe, weil ich mir lieber Gras gekauft habe...

ABER: Ich habe in meinen "breiten" 10 Jahren u.a. mein Abi auf dem zweiten Bildungsweg gemacht, Studium angefangen (abgebrochen um zu arbeiten), mich Selbständig gemacht, eine Anstellung in leitender Funktion bekommen und eine Beziehung geführt (+10 Jahre mit sehr gutem Sexualleben :P ).

Ich kümmere mich seit ca. 7 Jahren um meinen suizidalen, suchtkranken Bruder, und bin Ansprechpartner Nr. 1 für seine Ärzte und Therapeuten. Ich kümmere mich um meine Mutter, die mit der Situation meines Bruders nicht klar kommt. Ich renne garantiert nicht vor schwierigen oder problematischen Situationen weg.

Wegen meinem Bruder, und ihm zuliebe, saß ich selber schon in der Suchtberatung. Die wussten auch nicht so recht, was sie mit mir anfangen sollen, weil die üblichen Probleme bei mir nicht bestehen.

Und ich kenne noch mehr Leute, die sind da so wie ich, und haben diese Probleme einfach nicht. Ich kenne aber eben genauso Leute, die überhaupt nicht mehr klar kommen.

Das ist ja gerade mein Punkt. Nur weil einige Leute Probleme mit dem, oder durch das kiffen haben, betrifft das eben nicht alle.

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