Ich weiß, dass ich mir diese Statistiken anschauen kann. Ich wüsste aber nicht, welchen Mehrwert sie mir bieten würden.

Ich denke es ist grundsätzlich ein Problem, die Nationalität mit Kriminalität in Verbindung zu bringen. Es sind die Lebensumstände, die einen in die Kriminalität bringen, nicht die Herkunft. Lass uns über die Lebensumstände in Afghanistan sprechen, aber bitte nicht verallgemeinern, dass sie kriminell sind, weil sie aus Afghanistan kommen. Das tut man nämlich in dem Moment, indem man solchen Kriminalitätsstatistiken zu viel Bedeutung beimisst. Vorurteile werden dadurch auch nicht abgebaut, sondern eher gefestigt. Dass du der Ansicht bist, dass alle Afghanen kriminell sind, das möchte ich dir nicht unterstellen. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, wie problematisch solche Äußerungen sein können und dass sie zu stereotypisierendem Denken beitrage .

Abgesehen davon ist Nationalität ein Konstrukt- das ist nichts biologisches oder natürliches oder was auch immer.

Es gibt diverse Studien darüber, dass Bildungsabschlüsse in Deutschland abgewertet werden. Da brauchen wir uns nicht auf Afghanen beziehen. Auch Geflüchteten aus dem Iran wurden in den 80/90er Jahren in Deutschland die Hochschulabschlüsse aberkannt und maximal durch einen Realschulabschluss ersetzt.

Und salopp gesagt: wenn Deutschland einen Fachkräftemangel hat, vor allem im handwerklichen Segment, warum scheut man sich immer noch davor, jenen Menschen eine Arbeitserlaubnis zu geben? Dein letzter Absatz ist halt Quatsch. Ich wollte damit diese komplexen Zusammenhänge nicht vereinfachen, so wie du es darstellst (Aberkennung von formaler Bildung führt zu Kriminalität), sondern aufzeigen, dass die Menschen in ein Land kommen, das alles dafür tut um ihnen zu signalisieren, dass sie hier eigentlich doch nicht erwünscht sind.