Balkanroute: Mazedonien schließt Grenze für Flüchtlinge

Mazedonien lässt aus Griechenland kommende Flüchtlinge nicht mehr einreisen. Auch andere Staaten auf der Balkanroute haben ihre Grenzen geschlossen.

An der Grenze zu Griechenland hat Mazedonien Hunderten Flüchtlingen die Durchreise verweigert. "Die Grenze ist geschlossen", sagte ein ranghoher Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der griechischen Polizei wurden die Grenzübergänge bereits am Dienstagabend abgeriegelt. Etwa 650 Asylsuchende aus Syrien, Afghanistan und dem Irak säßen in einem Lager an der Grenze fest, teilte die griechische Polizei mit.

Mazedonien liegt auf der sogenannten Balkanroute, über die trotz des Wintereinbruchs weiterhin Tausende Menschen in die EU-Länder fliehen. Ein Großteil von ihnen will nach Deutschland weiterreisen.

Die mazedonischen Behörden teilten mit, es handle sich bei der Grenzschließung um eine vorübergehende Maßnahme. In Slowenien verkehrten Züge nicht mehr, die dort normalerweise Flüchtlinge an die Grenze zu Österreich brächten. Deshalb lasse Slowenien keine Asylsuchenden mehr von Süden her einreisen. Der serbische Sozialminister Aleksandar Vulin sagte, sein Land reagiere damit auf die Ankündigung Österreichs, in diesem Jahr nur noch 37.500 Flüchtlinge aufzunehmen. Daraufhin hatten auch Kroatien und Slowenien ihre Grenzen geschlossen. Mazedonien sei nun das letzte Glied in der Kettenreaktion, teilten die mazedonischen Behörden mit.

Die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze ist seit Längerem angespannt. Mitte November hatten die mazedonischen Behörden entschieden, nur noch Syrer, Afghanen und Iraker durchreisen zu lassen. Viele Flüchtlinge protestierten daraufhin gegen die Maßnahme. Um den Flüchtlingsandrang besser zu steuern und illegale Grenzübertritte zu verhindern, ließ die Regierung außerdem einen Grenzzaun errichten.

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