Der Kapitalismus – das sozialste Wirtschaftssystem

Für mich ist Kapitalismus erst einmal nur das Recht, Vermögen zu akkumulieren zusammen mit den Rahmenbedingungen, die das ermöglichen (z.B. dass man ohne große Auflagen ein eigenes Unternehmen gründen kann oder man an einer Börse als Privatperson sehr einfach Vermögensanteile erwerben und handeln kann). Und zumindest Ersteres ist im Grundgesetz fest verankert.

Eine Gesellschaftsform besteht natürlich noch aus viel mehr. Ein starkes Sozialsystem ist für mich genauso wichtig wie ein Staat, der ebenfalls kapitalistische Grundprinzipien folgt und also auch Vermögen akkumuliert. Deshalb sind die Privatisierungen, so wie sie gelaufen sind, für mich absolut idiotisch. Staatsunternehmen zu Privatunternehmen umzugestalten ist ja noch in Ordnung, aber das Vermögen dann auszuverkaufen ist einfach nur dumm.

Eine Vermögenssteuer ist für mich absolut in Ordnung, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Kapitalerteragsteuer effektiv den gleichen Zweck erfüllt. Ich bin mir aber bewusst, dass sich der Trend dadurch niemals umkehren lässt, allenfalls geringfügig verlangsamen.

Und ich bin absoluter Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens. Zumindest die bedingungslose Gewährleistung eines Existenzminimums ist für mich ein absolutes Grundrecht. Irgendwelche Hartz-IV-Auflegen verstoßen für mich im Prinzip gegen dieses Grundrecht. Allerdings haben wir wahrscheinlich andere Vorstellungen darüber, wie hoch das Existenzminimum tatsächlich ist.

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