Die Zeitung, die eben kein Kleinkind ist - Warum ich die Bildzeitung nicht ignoriere.

Daß hinter den Bild-Kampagnen ein politischer Plan steht wage ich zu bezweifeln.

Das die Gesamtstrategie der BILD auf eine Unterstützung konservativer Parteien abzielt und dabei immer wieder eindeutig ausgerichtete Kampagnen durchführt ist mehrfach nachgewiesen und unstrittig.

Eine Studie des Kommunikationswissenschaftlers Frank Brettschneider und der Politikwissenschaftlerin Bettina Wagner zur Berichterstattung über die Bundestagswahl 2002 belegt eine implizite Wahlwerbung für die Unionsparteien und Edmund Stoiber, obwohl sich die Bild-Zeitung als „überparteilich“ bezeichnet und eine explizite Wahlempfehlung der Financial Times Deutschland verurteilte. Über die SPD und Gerhard Schröder berichtete die Zeitung häufiger und negativer, ließ Unions-Politiker häufiger kommentieren und stellte die Themen der Unionsparteien in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung.[82] Auch bei der Bundestagswahl 2005 machte die Zeitung implizite Wahlwerbung für die Unionsparteien und Angela Merkel

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Die Publizisten und Kommunikationswissenschaftler Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz untersuchten 2011 im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung die Darstellung der Bildzeitung zur Griechenland- und Eurokrise 2010 und kamen zum Schluss, dass es sich bei der Bild nicht um eine Zeitung handele. Zwar bediene sich die Bild des journalistischen Handwerks, „aber nur wenn es den eigenen Zwecken nützt.“[84] Die Studie fand Beachtung in überregionalen, deutschen Medien.[85] 2012 untersuchten die beiden Publizisten in der Studie "Bild" und Wulf die „Bild“-Berichterstattung über Christian Wulff, der so lange unterstützt wurde, bis er sich derart äußerte, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Danach sei er „in Grund und Boden geschrieben“ worden.[86] In der 2013 erschienenen Studie Missbrauchte Politik untersuchen die Autoren den Einfluss der „Bild“ auf politische Entscheidungen, Methoden der versuchten Einflussnahme und ihre Wirksamkeit.

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1964 nahm Bild erstmals direkt Einfluss auf ein bereits beschlossenes Bundesgesetz. Im Juli 1964 gab Postminister Richard Stücklen eine Erhöhung der Fernsprechgebühren bekannt. Bild berichtete: „Alles lassen wir uns nicht gefallen!“ und „Holt den Bundestag aus dem Urlaub!“ In der extra einberufenen Sitzung des Parlaments während der Sommerpause wurde die Preiserhöhung teilweise zurückgenommen.

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Im August 2003 berichtete Bild, dass ein „Florida-Rolf“ betitelter Mann mit der monatlich aus Deutschland überwiesenen Sozialhilfe in Miami Beach ein Appartement in unmittelbarer Strandnähe finanzierte.[100] Nachdem er arbeitsunfähig erkrankt war, und ein Gutachter erhöhte Suizidgefährdung bei Rückkehr nach Deutschland bescheinigt hatte, stimmte das Sozialamt seinem Wohnsitz in Florida zu und überwies ihm einschließlich Kosten der Unterkunft monatlich 1900 Euro. Infolge der öffentlichen Aufmerksamkeit, die durch die Berichterstattung der Bild geweckt worden war, verabschiedete die Bundesregierung innerhalb kürzester Zeit auf Betreiben der Bundessozialministerin Ulla Schmidt eine Verschärfung der Richtlinien zur Zahlung von Sozialhilfe ins Ausland und entzog dem Mann die Leistungen, der daraufhin nach Deutschland zurückkehrte und Altersrente beantragte

Die "Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.“ ist einer der fünf weltanschaulichen Grundsätze auf die sich jder Mitarbeiter des Axel-Springer-Verlages schriftlich verpflichten muß. (Quelle)

Wer in Anbetracht der Quellenlage und der unrühmlichen Geschichte des Verlages insbesondere während der 1960er und 1970er Jahre an eine planmäßigen ideologischen Ausrichtung zweifelt, dem ist nicht zu helfen.

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