Eine Frage von einem Ausländer..

Ich habe den Eindruck, dass dieses Thema von vielen ein bisschen wie folgt erlebt wird und möchte diese - zugegeben stark vereinfachte - These daher einmal (ohne den Anspruch auf völlige Korrektheit oder Vollständigkeit) zur Diskussion stellen:

Wenn sich ein "Ausländer" (egal ob hier geboren oder nicht / egal ob "echter" Ausländer oder Deutscher mit Migrationshintergrund) im allgemeinen "gut" verhält und die hier zu Lande geltenden Rechte, Normen und Werte respektiert und sie lebt (sich integriert), fällt diese Person kaum als "der Ausländer" auf. Hier wird weniger mit dem Maß "Ausländer oder kein Ausländer" gemessen, sondern eher mit "das ist ein netter Mensch wie du und ich". Hier greifen dann auch eher die positiven Seiten der Argumentationsmöglichkeiten, die sich eher auf die Bereicherung einer Gesellschaft durch Diversität beziehen.

Wenn sich ein "Ausländer" (auch hier egal ob hier geboren oder nicht, egal ob "echter" Ausländer oder Deutscher mit Migrationshintergrund) dagegen im allgemeinen "schlecht" verhält und die hier zu Lande geltenden Rechte, Normen und Werte ablehnt (sich nicht integriert), sich asozial (im eigentlichen und ursprünglichen, nicht umgangssprachlichen Sinne) verhält oder sogar wiederholt straffällig wird, wird er in eine Gesellschaftsschublade namens "der nichtintegrierte Ausländer" gesteckt, die sich eher auf die negativen Argumentationsmöglichkeiten, wie z.B. Integrationsschwierigkeiten wegen unterschiedlicher kultureller Herkunft, beziehen.

Stark verkürzt und vereinfacht also im Kern: Die "guten" fallen weniger bis gar nicht auf und werden als normale Menschen gesehen und akzeptiert (und als solche eben auch gesellschaftlich eher aufgenommen) während die "schlechten" überproportional stark auffallen und dann stigmatisiert werden (und als solche eben gesellschaftlich eher abgelehnt werden).

Problem hierbei ist, dass irgendwann von einigen ggf. zu stark pauschalisiert wird und "alle Ausländer" in die eine "schlechte" Schublade gesteckt werden, was dazu führt, dass diejenigen, welche sich "gut" verhalten, teilweise ebenfalls und fälschlicher Weise vorverurteilt werden, was bei diesen dann ggf. einen "Rechtfertigungsdruck" aufbaut.

/r/de Thread