Erfahrung mit Endokrinologen? - Testosteron

Hat jemand Erfahrung mit diesen Ärzten und wie bereitwillig die sich mit mir befassen würden?

Yup. Und keine guten.

Ich bin fast in der genau gleichen Situation wie du. Mehr oder weniger alles was du beschreibst an Symptomen trifft auch bei mir zu. Auch zB der Libidoboost durch Krafttraining, der sich aber schnell legt.

Nur, dass bei mir noch ein gutartiger Hypophysentumor dazu kommt, der durch Druck auf die Hypophyse meine Hormonspiegel stark beeinflussen könnte. Ich muss eigentlich deshalb regelmaessig (jedes Jahr einmal) zur Kontrolle ob der Tumor gewachsen ist und da eben auch zur Endokrinologie.

Jetzt der Witz: Obwohl alles fuer die Notwendigkeit, den Testospiegel zu checken, spricht, machen sie es trotzdem nicht.

Genau wie du hab ich eine Abfuhr vom Hausarsch bekommen. Vom Endokrinologen danach aber auch, da ich zum Zeitpunkt des Termins nen wochenalten Dreitagebart hatte. Seiner Meinung nach hab ich also definitiv keinen Testosteronmangel. Lol.

Ich hab mich danach ordentlich eingelesen und mich mit Betroffenen unterhalten, die eine TRT bekommen und einer meinte, er war schon immer behaart wie ein Affe, trotz Mangel.

Noch ein Ding: Bei der ersten Tumorkontrolle wurde tatsaechlich mein Testo gecheckt. Problem war, dass man das morgens machen muss und bei dem Krankenhaustermin war die Blutabnahme etwas spaeter und deshalb nicht komplett aussagekraeftig. Laut Wert ein definitiver Mangel, aber man kann nicht sicher sagen, obs vlt nur an der falschen Tageszeit lag.

Wuerde man ja denken, dass da ein Arzt froehlich meint, "okay machen wir noch einen, diesmal zur richtigen Tageszeit, um sicher zu gehen."

Aber nope. Anscheinend nicht.

Mein Problem ist, dass ich mich darum schon kuemmern wuerde, einlesen und andere Aerzte aufsuchen und so...aber mittlerweile sind die ganzen Symptome, alle die du beschreibst wie Schlafstörungen, Energielosigkeit und auch Angststoerungen so stark geworden, dass ich kaum mehr das Haus verlassen kann, weil es einfach zu anstrengend ist.

Und wegen psychosomatisch...ja, die Psyche ist schon voll wichtig und stuff und so, hoch zehn mal drei. Aber man kennt ja seinen Körper und man merkt doch, wenn was falsch läuft. Man muss da auch mal Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln und sich und seinem Körpergefühl trauen und sagen können "mit meinem Körper stimmt was nicht, es liegt nicht an der Psyche."

Ich kenn alleine drei Leute, die jahrelang mit "depressiv" und "psychosomatisch" vollgelabert wurden, bis sich herausstellte, dass ihre Schilddrüse kaputt bis zerstoert war. Eine, der Stress und falsche Ernährung und psychisch diagnostiziert wurde, bis rauskam, dass es die Galle war.

Und das sind echt nur ein paar wenige der sehr vielen Beispiele von Leuten, die ich persönlich kenne.

Genau wie bei mir mit den Kopfschmerzen. Psychosomatisch, ganz klar. Bis eine Ärztin mich eher aus Trotz ins MRT geschickt hat. So a la "so Herr Bernhardson, damit sie es endlich einsehen, ab ins MRT und dann sehen sie schwarz auf weiss, dass sie sich alles nur einbilden." Wirklich übler Ton und sehr herabwürdigend. Daraus wurde dann aber "kirschengrosser Tumor an der Hypophyse und so nah an den Sehnerven, wenn er nur ein bisschen wächst werden sie blind. Meiner Einschätzung nach muss schnellstmöglich operiert werden, aber das letzte Wort haben die Experten an der Klinik". Ich hab mich damals über die Diagnose so sehr gefreut, dass ich erstmal feiern gegangen bin. Nach vielen Jahren "alles psychosomatisch" und "als geheilt entlassen" war ich überglücklich das zu hören und konnte die OP kaum abwarten.

Wegen Diabetesverdacht war es ähnlich wie mit dem Testo. Der Arzt meinte einfach, weil ich so fit aussehe, dass man Diabetes ausschliessen könne. Da ich da aber noch viel trainiert habe und sehr heftig gedieted habe, hätte sich ein Test trotzdem gelohnt meiner Meinung nach.

Ums kurz zu machen: Ich red nicht so gern über meine eigene Erkrankung, aber ich will dich damit ermutigen, dir selbst zu vertrauen, und dir nichts einreden zu lassen. Mach wenn es sein muss zig Ärzte durch, bis du einen findest, der dir hilft. Und bleib dran, auch wenn du nach mehreren Enttäuschungen total demotiviert bist auch nur einen weiteren Termin auszumachen.

Ich wünschte, ich hätte wenigstens Testo und Diabetes abgehakt, als ich noch einigermaßen fit war. Gerade mache ich seit Monaten nichts anderes als aussitzen und Energie sammeln, in der Hoffnung, dass ich irgendwann mal wieder fit genug bin, beides checken zu lassen.

Also, ich drück dir die Daumen, machs gut und hau rein!

/r/FragReddit Thread