Was erwartet meinen Kumpel in einem deutschen Gefängnis?

(lösche das wahrscheinlich nachher)

Mein Bruder sass mehrere Monate in U-Haft und dann mehrere Monate im normalen Vollzug, bevor er (mit Hilfe von seinem Anwalt) sich vor Kurzem in ne 2-jährige Psychotherapie rausmanövrieren konnte.

Er war auf Bewährung und hat sich dann mit ner größeren Menge Drogen (>1kilo) erwischen lassen

(kurz am Rande: seine Verhaftung mitten während Corona war ziemliches Glück für ihn war, weil sonst wahrscheinlich irgendwann Tod an Überdosis - der hat monatlich vierstellig für Heroin für seinen eigenen Konsum gebraucht, und jetzt ist seit ner ganzen Weile clean)

Ich hatte "nur" Paar Telefonate mit ihm und einen Vor-Ort Termin (1 Stunde, Polizei-Beamter sitzt mit im Zimmer), das ist stichpunktartig was er erzählt hat

  1. das bei Weitem Schlimmste ist 23 Stunden am Tag eingesperrt zu sein. Wirklich schlimm ist sonst nichts - Verpflegung ist wohl mager, aber an Hungersnot stirbt man im Knast auch nicht.
  2. man kann sich durch vorbildliches Verhalten nach und nach Freiheiten erarbeiten (z.B. ein Recht auf irgendne Art Arbeit, was erstens besser ist als stumpf auf Zelle zu sitzen und zweitens gibts dafür dann ein bisschen Geld)
  3. man gruppiert sich u.a. nach Herkunft, wobei das auch variiert. Er ist russischer Abstammung - er ist wohl sehr freundlich aufgenommen worden, wobei er gesagt hat dass diese ganzes Gruppe-beitreten komplett optional ist. Er hat auch erzählt, dass sich Araber "nur streiten" und es da keinen Zusammenhalt gibt
  4. Er hat einem anderen russischsprachigen Insassen, der schlecht Deutsch konnte, Dokumente übersetzt und bei der Kommunikation geholfen, im Tausch dafür hat er sich von ihm Haare und Bart schneiden lassen
/r/de Thread