[Fanfiction] Akopalypse nun

Die Anspannung in den drei Männern war schier unerträglich gewesen, als sie leise und vorsichtig das angelegte Boot verließen. Simon, den sie im Boot zurück gelassen hatten und der ihnen wie ein geprügelter Hund nachgeschaut hatte, wäre trotzdem lieber mit ihnen gegangen als allein im Ungewissen zu bleiben. Sie kannten sich hier aus, hatten vor einigen Tagen hier gehalten und eingekauft, bevor sie sich eine Zwangspause in einem der Seitenarme der Themse verschrieben hatten. Nur ein paar Schritte trennten sie noch von dem Hofladen eines Ortsansässigen, den sie von ihrem letzten Stopp kannten. Der Inhaber verkaufte hier Marmelade, Schnaps und andere Produkte aus eigener Produktion, hatte aber ähnlich wie ein Tante-Emma-Laden auch die aktuelle Tageszeitung und ein paar andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs vorrätig, da der nächste Supermarkt bestimmt ein ganzes Stückchen entfernt lag. Der Laden sowie die Umgebung wirkten ruhig, als sie an dem Laden ankamen. Das Schild stand auf „open“, sodass Etienne nach einem kurzen rückversichernden Blick an seine beiden Begleiter langsam die Tür öffnete. Er sah sich kurz um, schien den Laden jedoch verlassen vorzufinden, zögerte kurz und trat dann einige Schritte herein. Budi und Nils folgten dem Blonden und sahen sich ebenfalls im Laden um. Die Nachmittagssonne fiel durch die getönte Fensterfront und ließ die Staubkörner in Lichtkegeln tanzen, machte es jedoch schwierig, den Laden komplett einzusehen. Vorsichtig schritten die drei Männer weiter in den Laden hinein. Die Anspannung in ihnen wuchs. Wo war der kleine, untersetzte Mann, der sie beim letzten Man in gastfreundlicher englischer Art direkt begrüßt hatte? Budi sah sich um und ging dann auf die Theke zu, auf der mehrere Tageszeitungen lagen. Während er die Titelseite las, merkte er, wie die anderen über seine Schulter mitlasen. Die Titelseite berichtete von einer Grippewelle, die sich unheimlich schnell auszubreiten schien. Eine sehr kurze Inkubationszeit sorgte dafür, dass innerhalb weniger Tage so viele Menschen befallen waren, dass sie gebeten wurden zuhause zu bleiben statt Krankhäuser aufzusuchen, um Ansteckung zu vermeiden. Als sich der Virus trotzdem weiter verbreitete und die ersten Todesopfer zu beklagen waren, mutmaßten die Ärzte, dass der Virus gegebenenfalls von Tieren oder auf anderen Wegen wie z.B. über Nahrungsmittel übertragen werden könnte, da die Epidemie erschreckende Ausmaße annahm. „Unknown flu-virus kills thousands“ wiederholte Eddy die Worte der Schlagzeile. Nils durchsuchte den Stapel nach weiteren Zeitungen. Überschriften wie „flu epidemic“, „mutant flu virus“, „unknown killer virus“ und ähnliche fielen ihm zwar ins Auge, aber er suchte eigentlich nach etwas anderem. „Alle Zeitungen sind drei Tage alt.“, sagte er schließlich an die anderen gerichtet. „Ich check’s nich. Man mag ja wohl meinen, dass wir inzwischen medizinisch weit genug sind, um sowas wie ne Grippe nicht zu ner Epidemie werden zu lassen.“, sagte Eddy aufgebracht. „Jo, aber wir sind eben auch so weit, dass wir n Virus zu ner Epidemie werden lassen können. Virenforscher. Bioterroristen. Bla halt.“, gab Budi zu bedenken. „Drei Tage.“, murmelte Nils erneut und begann dann, sich weiter im Raum umzusehen. Die dunklen Regale, die an Wänden und im Raum standen, waren gut gefüllt. Alles sah genauso aus wie beim letzten Mal, als sie hier gewesen waren und doch machte es nun einen viel düsteren Eindruck – verlassen und abweisend. Die Herzlichkeit und der Charme, die der Inhaber dem Laden verliehen hatte, fehlten. Nils schüttelte die düsteren Gedanken ab um sich wieder den praktischen zu widmen. „Wir sollten mitnehmen, was wir für sinnvoll halten und dann hier abhauen.“ Budi nickte zwar, erinnerte jedoch daran, dass sie ja auch telefonieren wollten. Während Nils und Eddy sich also aufteilten, um einige Taschen mit Lebensmitteln und anderen Gegenständen zu füllen, suchte sich Budi seinen Weg hinter die Theke, wo er ein Telefon vermutete. (…)

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