Hilfe, ich bin fast 30 und noch ein Kind

Ich will mal was schildern was mich aus einer sehr ähnlichen Situation wie bei dir rauskatapultiert hat.

Ich hab nach einer Trennung durch Zufall das Bouldern angefangen. Ich war nicht ganz unfit, aber ich habe davor 10+ Jahre nicht nennenswert Sport gemacht. Es hat mir aus mehreren Gründen direkt sehr gefallen: man kann einfach loslegen, man *muss* mit keinem reden und es hat tatsächlich leichte Parallelen zum gaming.

Ich habe mich ziemlich schnell entschieden "ernst" zu machen - also 3x die Woche Boulderhalle, Training usw.

Es hat etwas gedauert, weil ich (oh Überraschung!) introvertiert bin, aber es ging dann irgendwann trotzdem los. Erstmal - wenn man regelmäßig da ist kennt man irgendwann Leute vom Sehen und kommt dann auch mal ins Gespräch. Ich bin wirklich schlecht im Smalltalk, aber in der Boulderhalle hast du einfach immer ein naheliegendes Thema ("wie geht die Route?"), und wenn man sich schonmal unterhalten hat wirds immer einfacher.

Eine Unterhaltung hier, ein Kommentar zum Insta-Video da, und plötzlich wird man gefragt ob man nicht bei nem Ausflug an Fels dabei sein möchte bzw. ob nicht $Person mitkommen kann wenn man selbst rausfährt (war auch oft genug alleine draussen unterwegs), ob man nicht am $Termin Zeit hat zusammen zu trainieren usw.

Und die Leute sind alle mega sympathisch, noch davon abgesehen dass man direkt ein gemeinsames Interesse hat. Man merkt schon, dass was das Alter angeht es ab so Ende 20 (aka. wenn Studium/Promotion durch ist - ist ne Unistadt) weniger wird, aber gut, so ist das halt.

/r/de Thread