Das ist aber keine Debatte drüber ob eine Frau abtreiben kann oder nicht. Für mich ist die Debatte geklärt mit dem Satz "keiner hat Anrecht den Körper einer anderen Person zu beanspruchen". Ich hinterfrage nicht warum Frauen abtreiben wollen, weil ich drauf vertraue dass sie einen triftigen Grund haben.

Aber dann die Gefühle von einem Mädchen, das nicht abtreiben lassen will, mit "oh so ungebildet, das sind doch nur Zellen" abzutun ist dermaßen unsensibel und unmenschlich. Abtreibungen können emotional belastend sein, wenn sie nicht durchdacht sind. Eine Freundin von mir hatte tatsächlich eine Abtreibung, weil ihre Eltern ihr sagten, dass das die bessere Entscheidung für sie wär, und noch jetzt 10 Jahre später fragt sie sich, ob sie richtig gehandelt hat. Sie hat eigentlich einen Kinderwunsch, aber hatte bis jetzt kein Glück dabei den Richtigen zu finden und sie fragt sich, ob diese Schwangerschaft die einzige Gelegenheit für sie war ein Kind zu kriegen. Mittlerweile meint sie, dass sie lieber eine junge alleinerziehende Mutter gewesen wär als abgetrieben zu haben. Ich weiß, dass das ein Einzelfall ist und ich unterstütze jede Frau, die findet, dass eine Abtreibung die richtige Entscheidung für sie ist. Aber auf Leute einreden und ihre Gefühle in dieser Sache nicht ernst nehmen ist schon echt grausam.