#londonhasfallen

Erst kommt die Sprache, dann der Dialekt. Damit meinte ich jedoch dass ich gestern im Zug von Ali kontrolliert wurde und er mit Dialekt redete. Wäre ich blind, hätte ich nicht erkannt dass er Türke ist. Danach bin ich aufs finanzamt. Wenn die Dame dort nicht ihr Namensschild aufgestellt hätte, hätte ich nie erkannt dass Sie alina heißt und vermutlich aus Russland kommt.

Ali und Alina können die Sprache offenbar sehr gut, und sind auch in den Arbeitsmarkt gut integriert. Solche Schicksale freuen mich sehr (wirklich, kein Sarkasmus). Aber was denkt Ali? Schlägt er seine Frau daheim, wenn sie auf der Straße kein Kopftuch trägt? Wie ist seine Meinung zur Scharia? Was hält er von Ehrenmorden? Würde er seine Tochter verfluchen, wenn sie mit Benjamin statt mit Mehmet ausgeht? Und selbst wenn alle seine Antworten auf diese Fragen negativ ausfallen (was ich wirklich hoffe, und was mich auch wieder sehr freuen würde) - ist Ali die Regel oder die Ausnahme? Können wir aufgrund von Ali hoffen? Oder ist Ali doch nur ein kleines Stück Treibholz in einem Meer der Hoffnungslosigkeit, an dem wir uns festklammern können, aber letztendlich trotzdem ertrinken werden?

Damit meine ich auch dass es nur sehr sehr wenige banlieus In Deutschland gibt. Die Menschen leben miteinander, zumindest meistens.

Klar ist die Situation in Deutschland nicht so scheiße wie in Frankreich - aber wie lange noch? Wird die Situation sich bessern oder verschlechtern, wenn der Bevölkerungsanteil von Muslimen in Deutschland auf dem gleichen Level wie in Frankreich ist? Parallelgesellschaftsbildung erleben wir bereits heute (und gestern) live und in Farbe, das Miteinander ist weit nicht so ausgeprägt wie ich es gerne hätte. Wir haben heute schon die aus England bekannten, freundlichen und hilfsbereiten Schariapolizisten auf den Straßen, wie wird das aussehen, wenn der Anteil an Extremisten und jenen, von denen diese Extremisten still unterstützt werden, zunimmt?

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