Schlechte Zahlen: Der Apple-Schock

Ich erinnere mich, schon vor ein oder zwei Jahren gelesen zu haben, dass auf dem afrikanischen Kontinent mehr Leute ein Smartphone haben als hygienisch unbedenkliches Wasser. Das habe ich jetzt auf Anhieb nicht gefunden, aber dieses Zitat tut's fürs Erste ja auch:

In den am weitesten entwickelten Märkten liegt die Verbreitungsquote sogar bei 80 bis 90 Prozent. So auch in Deutschland, im kommenden Jahr sollen 81 Prozent der Deutschen ein Smartphone besitzen. "In den werberelevanten Zielgruppen sprechen wir hier bereits von kompletter Flächendeckung", sagt Dirk Lux, CEO von Zenith.

Und Rest sind dann entweder alte Leute oder Menschen wie ich, die ihre Freizeit und Ruhe schätzen und sehr einverstanden damit sind, nicht ständig erreichbar zu sein. Ich sehe das Marketingkonzept nicht, dass mir diese Überzeugung nehmen könnte; dafür reicht es schon, mit beliebigen Bekannten Kaffee zu trinken und zu sehen, wie absolut außerstande sie sind, das Scheißteil auch nur für fünf Minuten aus der Hand zu legen. Das ist umso bemerkenswerter, als dass sie zu einem (dann tatsächlich schockierenden Anteil) einen Großteil der Funktionen weder verstehen noch zu bedienen wissen.

Ich denke, daher kommen auch die Grenzen der Attraktivität weiterer Innovation; wenn Du schon die Hälfte des Geräts nicht begreifst, ist die Nachfrage nach weiteren Knöpfen und Icons schwer zu erzeugen.

Aber nicht alle Hoffnung ist verloren: Ich empfehle eine Armee trainierter Raben, die auf die Bevölkerungszentren losgelassen werden und nichts anderes tun, als den Leuten in ungeachteten Momenten ihre Spielzeuge klauen, um sie dann aus großer Höhe fallen zu lassen. Ich gebe zu, dass das nicht völlig uneigennützig ist, ich würde dieses Schauspiel sehr gerne sehen.

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