VW garantiert, wenn ich richtig erinnere, 70% Kapazität nach 160.000 km.
Keine Jahreszahl, das natürlich hinter vielen anderen Herstellern.
Nach 6 Jahren hab ich die Garantie-Fahrleistung spätestens voll. -30% Kapazität, es bleiben noch 210 km Reichweite.
VW wird jetzt keine Garantie für etwas geben, das in der Realität auch eintritt. Da wären die ja schön blöd. Du wirst also nichtmal annähernd an die -30% kommen.
Bei Kälte soll die Kapazität nochmal um 35% sinken
Die Kapazität sinkt schonmal garnicht.
Die Reichweite sinkt. Hauptsächlich durch die Heizung. Viele Autos haben mittlerweile auch Wärmepumpen um das zu minimieren. Beim ID.3 ist die leider optional aber erhältlich. Die Investition würd ich persönlich machen, wenn ich mir schon ein neues Auto kaufe.
Du kannst auch nochmal was rausholen indem du vorheizt, wenn das Auto noch an der Steckdose hängt. Also du musst nicht ins Auto und die Heizung anstellen, sondern wenn du weißt, du fährst jeden Morgen dann und dann zur Arbeit, stellst du halt im Auto ein, dass es Mo-Fr eine viertel Stunde vorher anfängt zu heizen (wenn du an der Arbeit laden kannst dann nachmittags nochmal das gleiche). Für unregelmäßige Fahrten kannste auch per App von zu Hause vorheizen. Ist das eine Umstellung? Sicher, aber in diesem Fall imo eine positive. Da muss man sich nicht mehr die ersten 10 Minuten der Fahrt den Arsch abfrieren. Du kommst direkt ins warme Auto.
Wo kommen die 35% eigentlich her? Das kommt mir ja sehr nach Verschwörungstheorie vor. Vielleicht ist das noch von den ersten Autos mit super kleinen Batterien, wo die Heizung praktisch alles weggefressen hat? Oder im tiefsten kanadischen Winter bei -45°C. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Klar, wenn die Batterien länger halten sieht das anders aus. Aber ich bin davon ausgegangen, dass VW bei der Berechnung der Garantiezeit die real zu erwartende Abnutzung zugrundelegt. Und bei so einer teuren Anschaffung muss ich zur Sicherheit pessimistisch rechnen.
Jetzt komm, seit wann berechnet irgendjemand Garantiezeit so, dass er die Garantie tatsächlich auszahlen muss? Das ist so geschätzt, dass es selbst beim größten Arschloch der seine Batterie größtmöglichst misshandelt höchstwahrscheinlich nicht eintreffen wird. Die Garantien sind dazu da die Menschen zu beruhigen und gleichzeitig in der Realität gar nichts machen zu müssen.
Teslas neue Batterien sollen eine Millionen Meilen (1.609.344km) halten und "halten" ist hier definiert als über 70% Kapazität. Also ich glaube jetzt nicht, dass VW da so beschissene Batterietechnik und Batteriemanagement hat, dass die Teslabatterien zehn mal so lange halten. Ich denke daran kann man sehen, dass man Garantie nicht als Prognose, sondern als etwas das niemals eintreffen wird, sehen sollte.
Zum ID.3 gibt es ja nun noch keine Realitätsdaten. Aber schau dich doch mal nach anderen Elektroautos mit gutem Batteriemanagement (also nicht dem Nissan Leaf) um und guck wie lang die Batterien da so halten und wie weit die im Winter kommen. Ich denke du wirst positiv überrascht sein.
PS: Viele Leute beziehen nur die geringeren Treibstoffkosten in ihre Überlegungen ein, nicht aber die geringeren Wartungskosten.
PPS: Akkus fallen auch rapide im Preis und das kontinuierlich seit Jahren. Das sollte man auch bedenken wenn man sich sorgen darum macht, dass man vielleicht in 10 Jahren einen neuen Akku brauchen könnte (6 halte ich weiterhin für unrealistisch).
PPPS: Ist natürlich verständlich, dass man sich bei allem neuen erst mal Sorgen macht, gerade wenn es um eine so teure Anschaffung geht. Bei Autos gibts ja auch die Option sie mal für ein Jahr zu leasen. Damit könnte man sicher schonmal einige Dinge abklopfen, ob sie in der Realität auch wirklich ein Problem sind.