Writing Prompt Folge 1: "Du willst Geld in der Bank abheben und stolperst direkt in einen Überfall. Das alleine ist nicht besorgniserregend. Sorgen machen dir die Bankräuber, denn die sind keine Menschen."

How to blamieren als Deutsch Leistungskurs Schüler:

Die Sonne scheint gerade noch über dem Horizont, als Moritz und seine Freunde Katja und Jason ihre übliche Runde durch die Stadt laufen. Moritz ist 18 Jahre alt geworden und zur Feier des Tages wird natürlich mit jeweils einer Flasche Hugo für jeden angestoßen. Während Moritz und Jason noch mehr als die Hälfte in ihrer Pulle haben, hat Katja ihre bereits geleert. Eines der vielen Indizien dafür, dass sie ukrainische Wurzeln besitzt. Die noch halbwegs nüchternden Jungs unterhalten sich über Moritz' Geburtagsgeschenke und Katja ist geistig nicht mehr ganz anwesend. "Wie viel?" fragt Jason entsetzt während er Moritz missgläubisch anschaut. "Du hast richtig gehört, 1000 €." antwortet Moritz. Als Katja bemerkt, dass um Geld gesprochen wird, schaltet ihr Gehirn sofort auf Aufmerksamkeitsmodus und hört den beiden gespannt zu. "Von dem Geld kannst du mir 'ne Menge Alk kaufen!" fügt sie lachend hinzu. Nach dem Abend voller Spaß und Alkohol wacht Moritz am nächsten Morgen auf. Als er in das Wohnzimmer seiner Eltern kommt und auf den Fernseher schaut kann er seinen Augen kaum trauen. Es gibt einen Banküberfall in seiner Stadt. Auf den Bildern, die in den Nachrichten gezeigt werden, kann er eine Person ausmachen, die er nur zu gut erkennt. Relativ klein, weiblicher Körperbau, blondes Haar. Es ist Katja.

„Hände hoch oder wir schießen!" - schreit einer der Räuber als Katja am Geldautomaten steht. Sie dreht sich um und ein schriller Schrei verlässt ihre Kehle. Blitzschnell reagiert die Räuberbande und koordiniert sich. Zwei rennen zu den Passanten und sorgen für Ruhe, zwei gehen zu den Geldautomaten und versuchen diese zu leeren. Nachdem Katja und die anderen Leute den ersten Schrecken überwunden haben, bemerken alle, dass es sich bei den Räubern nicht um Menschen handelt. Die Gehbewegungen der Räuber sind nicht zu überhören. Klirrendes Metall, hydraulische Geräusche und der unangenehme Geruch von Maschinenöl gehen durch das Foyer der Bank. Es sind Roboter. Auf Entfernung kann man sie nicht von einem Menschen unterscheiden, auf kurzer Distanz jedoch schon. Da, wo normalerweise Augäpfel sind, befindet sich alles, bloß nichts, was einem Augapfel ähnelt. Mehrere Sensoren, ein Laser und anscheinend ein Loch zur Lüftung der Gerätschaften. Die Haut besteht zu Teilen aus Kunststoff und Metall. Sie tragen eine kurze beige Hose mit Gürtel und ein weißes T-Shirt an dem man vereinzelt Ölflecken entdecken kann. Räubertypisch haben alle eine Skimaske auf. Alle Anwesenden wirken sichtlich verunsichert und haben Fragezeichen über ihrem Kopf. Ist die Entwicklung der künstlichen Intelligenz schon wirklich so weit, dass Maschinen den Menschen angreifen? Wie konnten sie aus ihrer Testumgebung fliehen? Die Beunruhigung bei den Zeugen des Raubüberfalls wird größer. Zwei der Roboter, welche für die Geldautomaten verantwortlich sind, scheinen sichtlich frustriert zu sein keine Beute erlangt zu haben und hören auf die Maschine zu hacken. Keiner der Räuber kommuniziert laut miteinander, aber trotzdem können sie reibungslos zusammen arbeiten. Die Menschen stehen weiter da wie angewurzelt. Katja, welche nur gekommen war, um Geld für ein leckeres Mittagessen zu holen, versucht nachzudenken, wie man diese Roboter überwältigen oder eleminieren kann, doch dann hört sie einen Ton dröhnen. Der Feueralarm wurde von einer Mitarbeiterin ausgelöst. Alle vier Räuber schauen nach oben, um den Krach zu lokalisieren, erleiden einen Kurzschluss und fliegen flach auf den nassen Boden hin. Während ein Teil der Menschen schnell das weite sucht, bleiben ein paar Leute wie angewurzelt an dem Schauplatz stehen und fragen sich, wie dies passieren konnte.

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