Der Schneemann hat sich in den Falschen Sub verlaufen.

Da ist deine Einschätzung falsch. Warum Bauingenieure dazu nicht in der Lage sein sollten ist mir unklar. Ich glaube du hast eine falsche Vorstellung davon was man als Bauingenieur kann und was nicht.

Damit man so etwas widerlegen könnte müsste man 9/11 exakt rekonstruieren. Nimmt man jetzt Holzbauklötze dann hat man zwar vielleicht etwas Angenähertes aber noch viel zu ungenau. Und was meinst du mit "fallen lassen"? In der Realität ist nichts angehoben worden und dann wieder runtergefallen.

Man kann die Genauigkeit vom Experiment erhöhen indem man das Modell 1:100 nachbaut und dann einen Modelljumbojet reinfliegen lässt. Ist immer noch viel zu ungenau, weil Temperatur (nicht skalierbar), Wind, die exakten Gewichte und somit die Festigkeitsverringerung sich nicht rekonstruieren lassen. Die beste Genauigkeit erreicht man wenn man es in der exakten Größe rekonstruiert. Da das zu unwirtschaftlich wäre verwendet man lieber Computermodelle.

Und zum Versagen (zwecks "owl"): Das Flugzeug trifft auf das Gebäude. In diesem Moment tritt ein Stoß auf mit einer Boeing 767-223ER (Gewicht: ca. 187.000kg, Geschwindigkeit: ca. 800km/h = 2880m/s). Betrachtet man jetzt eine Sekunde hat man eine Kraft von 538.560kN. Im Vergleich dazu: Ein 5-stöckiges Mehrfamilienhaus hat in den Wänden vielleicht Lasten von 100kN. Diese Last ist das 5400-fache und zusätzlich noch seitlich statt von oben (bei der Bemessung der Stützen sind seitliche Kräfte nur durch Wind zu berücksichtigen, die waren beim WTC bei vielleicht 400kN allerhöchstens bemessen, was für seitliche Lasten immer noch eine Vervielfachung von 1350 bedeutet). Dadurch brechen die Stützen und knicken weg. Die Knicklängen der Decke(n) darüber verlängern sich. Dadurch wird die höchstens aufnehmbare Last verringert. Das Versagen breitet sich über Erreichen der Fließgrenze(n) in den Spannungen nach oben aus und weitere Decken haben erhöhte Knicklängen. Da die Knicklängen mit der höchstens aufnehmbaren Last über P=C/l2 zusammenhängen, wobei C eine Konstante ist wird die Knicklast nicht nur linear sondern quadratisch verringert. Nach länger andauernder Belastung kommt es zu unbewegt betrachtet riesigen Verformungen, die weiter die Stabilität der Konstruktion verringern (beispielsweise Verlängerung der Stützen auf der gegenüberliegenden Seite, Durchbiegung der Decke Richtung Loch). Irgendwann ist auch das letzte bisschen aufnehmbare Last erreicht und die Stützen gegenüber vom Loch versagen, weil die Traglast des Gesamtsystem (Betrachtung nach dem Schaden des Stoßes) erreicht wurde. Zuerst wird der obere Teil schief "abbrechen", sich aber geraderichten, da sich bei Erreichen des ersten noch intakten Stockwerks der Teil wieder geraderichtet. Durch die Masse der nun darüber aufliegenden Teile zusätzlich zu den Stößen versagt Stockwerk für Stockwerk, bis auch das Erdgeschoss versagt. Und das wars dann.

Zusätzlich kam ja noch die Temperatur dazu, die alles beschleunigte.

Wenn dus noch genauer haben willst lies dir die massenhaft im Internet vorhandenen Studien dazu durch. Beispielsweise mit dem Suchbegriff "World Trade Center structural collapse Google scholar".

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