Zeitschrift »Emma«: »Emma« spaltet weiter

Antirassismus ist kein Einheitsbrei. Und das patriarchale Gefüge betrifft viele Bereiche, na fast alle auf der Welt, nicht nur vorzeige bio deutsche.

Doch wenn du von einem Theaterstück sprichst, dann ist wahrscheins eher so nen privilegiertes Wissen und dh Wohlstands-Antirassismus gemeint. Unterdrückte Minderheiten kämpfen echt mit so vielen Problemen und Elend am Existenzrand, dass für heiteres Theater und assimilierte Gemütlichkeiten der Mitte kein Raum ist.

Kapitalistische, assimilierte bürgerliche Wohlstands-"linke" sind nicht gleichzusetzen mit dem eigentlichen radikalen Kampf gegen das unterdrückende Establishment im Ganzen.

Dass dich scheinbar deinen Äußerungen zufolge überzogener Antirassismus allgemein zu provozieren scheint, spricht wenig für ein Verständnis an der Wut unterdrückter Minderheiten. Es klingt nur arrogant.

Eine solche kalte, ja egoistische Gesellschaft muss ich als Minderheit echt nicht mögen und nicht lieben. Nein, ich muss keinem weißen, deutschen Menschen etwa indes einen Gefallen leisten, nur weil er sich gerne überheblich auf sein besagtes Weiß- oder Deutschsein abfeiern lässt.

Ich muss nicht aushalten geschweige akzeptieren, wenn sich Menschen durch ihr wuchtig unreflektiertes Machtgelüste sowie koloniales Denken einer Kritik nicht annehmen wollen oder sich von unangenehmer aber angebrachter Kritik/Wut verletzt fühlen. Wenn sie sich komplizierten Zusammenhängen nicht bewusst werden möchten. Bitte, ist euer Ding.

Ganz ehrlich, mir ist Weißsein nicht wichtig für die eigene Identität, ich mag sowas nicht. Ich höre BIPoc zu, wenn sie Kritik äußern, immerhin kann ich dann versuchen, etwas an mir selbst zu verändern.

Ach ich hab das alles durchschaut, mir ist diese verfickte Hierarchie, der widerliche Rassismus und das ganze Machtgefüge, der ganze Horror von Ableism, die süffisante Feiergesellschaft, ja sovieles klar geworden.

/r/Weibsvolk Thread Parent Link - neues-deutschland.de