Ich halte diese technologische Entwicklung für einen Fall, in dem ein slippery slope Argument tatsächlich angebracht ist.

Es gibt diese technischen Möglichkeiten der Datenfassung. Momentan werden nur annonyme Daten erfasst. Aber: Je mehr sich die Leute an diese Datensammlung gewöhnen, desto wahrscheinlicher wird es meiner Meinung nach, dass in naher Zukunft immer mehr Daten gesammelt werden, die genauere Rückschlüsse auf einzelne Personen erlauben.

An dieser Stelle kann man natürlich sagen: Ich hab ja nichts zu verstecken! - Das stimmt nicht. Jeder Mensch hat was zu verstecken. Nicht unbedingt Verbrechen, die er vorm Staat verstecken will, aber möchte man, dass der Partner / Chef / Freunde / Mutter erfährt, was man so alles gegoogelt hat, was man so alles bei Amazon gekauft hat, wann man so mit wem was beredet hat?

Selbst Otto Normalbürger kann erpresst werden. Bei den meisten Menschen wäre sicher über Erpressung nichts zu holen. Aber wie sieht es aus, mit den Leuten, die in der zweiten oder dritten Reihe der Politik arbeiten? Wie steht es mit Leuten, die in der Wirtschaft an wichtigen Stellen arbeiten? Wissenschaftler, die vielleicht wichtige Informationen (nicht) weitergeben könnten, wenn man entsprechenden Druck ausübt?

TL;DR: Wissen ist Macht. Wissen über Menschen ist Macht über Menschen. Das reicht imo schon aus, um erstmal Vorbehalte gegen das Datensammeln zu haben.