Kulturfreitag - 04 Sep, 2015

Es gibt Studien die die Wirksamkeit von Psychoanalyse belegen.

Post hoc ergo propter hoc. Studien zeigen dass langfristige Gesprächstherapie funktioniert. Das heißt nicht, dass psychoanalytische Methoden der Grund für die Wirkung sind.

Eine ganze Reihe von Freuds Theorien und Annahmen werden von der modernen Neurowissenschaft bestätigt, z.B. sein frühes Konzeot der Auswirkung frühkindlicher Traumatisierung, die Annahmen seiner Traumtheorie, seine Depressionstheorie, sowie sein Konzeot von gebundener und freier Energie.

Immer her mit den Studien. Samples mit N>100 jeweils wären schön.

Dass die Psychoanalyse nicht wissenschaftlich ist, nur weil sie nicht dieselben Methoden wie die Experimentalpsychologie anwendet ist ziemlich problematisch, du kannst nämlich nicht einfach unterstellen, dass nur und ausschließlich die Kriterien der Experimentalpsychologie wissenschaftliche sind.

Es sind nicht "wissenschaftlichen Methoden der Psychologie", es sind wissenschaftliche Methoden. Falsifizierbarkeit beispielsweise, statistische Analyse, peer-review. Ich finde es hochgradig problematisch wenn ein Akademiker wie du wissenschaftliche Methoden ablehnt.

Das kannst du nur sagen, wenn du unterstellst, dass Geisteswissenschaften keine Wissenschaften sind.

Das habe ich nicht gesagt. Die Psychologie ist die empirische Untersuchung des Geistes und Verhaltens. Dieser Geist ist aber nicht der selbe wie in "Geisteswissenschaften", die gerade nicht die Natur und damit den Geist als Teil der Natur untersuchen und gerade nicht empirische, sondern interpretative Methoden benutzen. Du behauptest, Psychologie wäre nur dann wissenschaftlich, wenn sie auch Impulse an die Geisteswissenschaft gibt. Ich denke, das ist Unsinn, der der Definition von Wissenschaft widerspricht. Dort wo die Psychologie die Realität menschlichen Erlebens untersucht und darüber Aussagen macht, ist sie Wissenschaft. Ob das dann noch für irgendwelchen hermeneutischen und theoretischen Firlefanz in der Geisteswissenschaft genutzt wird, ist vollkommen nebensächlich.

Ich möchte hier zu den bereits erwähnten noch seine Aphasietheorie und die Beschreibung der Agnosien erwähnen, die beide heute noch von Relevanz sind.

Aphasie als Phänomen wurde schon vor Freud beschrieben und untersucht. Sie war seitdem wissenschaftlicher Forschungsgegenstand. Unabhängig von Freud.

Aber er hat eine Vielzahl von Theorien und Konzepten entwickelt, die noch heute von großer Relevanz sind, sowohl in Geistes- wie Naturwissenschaften.

Gerne mit Quellen.

nd überhaupt: Woher weißt du eigentlich so gut über Freud bescheid? Hast du irgendwas von ihm ausführlich gelesen? Deine Art zu schreiben erinnert nämlich sehr stark an die Art in der die meisten Psychologen über Freud reden. Die haben aber in den allermeisten Fällen Freud nicht gelesen geschweige denn verstanden. Ich weiß das weil ich selber Psychologie studiere und alle meine Profs zur Rede gestellt habe und keiner Freud wirklich studiert hat.

Ich arbeite unter anderem mit wissenschaftlichen Psychologen zusammen. Menschen, die dich lehren und versuchen (ehemaligen) Studenten wie dir beizubringen, wissenschaftlich zu denken. Funktioniert leider nur nicht immer.

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