Unsere Medien sind zu staatsnah

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ein Journalist bei Springer unterschreiben muss, dass er das deutsch-amerikanische, deutsch-israelische Verhältnis fördern muss. Leider konnte ich bis heute keinen Beweis dafür finden.

Ich kann das verstehen. Die ersten Glaubwürdigkeitsprobleme kamen bei mir 2001 / 2003 auf (11. Sep. und Irak-Krieg). Ich war zu der Zeit Zeitsoldat. Als der Irakkrieg nicht so erfolgreich verlief, kamen auf einmal die ganzen Krankheiten (Tiere, Grippe) und Tamiflu, das machte mich stutzig.

Spätestens 2008 jedoch als Facebook, Youtube, Blogs und iPhone (mobile Clicktivism) aufkamen und die Qualität der Online-Medien drastisch gesunken ist und das mit Diskussionsforen 'kaschierten', sind meine Zweifel stark gestiegen.

Zur der Zeit begann die Finanzkrise und da war es meiner Meinung nach ganz deutlich. Der Wutbürger kennt heute jeder. Jeder wusste ganz genau, dass die EU gleich auseinanderbricht. Nun sind schonwieder 8 Jahre vergangen und existiert immernoch.

Finanzkrise, EU-Krise sind vorbei, dann kam Russland und der Islamismus.

Meiner Meinung nach ist die Vertrauenskrise hausgemacht. Jedesmal springen die Medien auf einen Zug auf, schlachten das Thema aus. Politiker fordern dies und das, "Der Druck wird immer stärker", dann ist das Thema beendet. Ein zwei Journalisten empören sich entweder über den Wutbürger, oder die Medien selbst. Ändern tut sich seitens der Medien aber nicht.

Erinnert sich noch wer an die Russlandberichterstattung seit Sotschi? Den darauf beginnenden Shitstorm und die Erklärungsversuche der Medien (z.B. Gabriele Krone Schmalz). Heut in Köln ist das gleiche zu erkennen. Behauptungen werden aufgestellt, revidiert, Politiker fordern dies und das, der Druck wird auf den und das stärker, und Journalisten, Feministinnen und Aktivistinnen empören sich je nach Gesinnung. In einer Woche werden bei Anne Will und Konsorten, ein integrationswilliger Flüchtling zwei Politiker und ein Ex-Salafist und Krimineller gezeigt. Gleiche Schema. Keine Besserung in Sicht. Bis zum Nächsten Monat.

Seitens der privaten Medien herrscht Zwang Geld verdienen zu müssen. Reisserische und SEO optimierte Artikel garantieren tolle Kommentare.

Die neue Mode von "Native Advertisement" in (Online) Presseartikel, das sind Werbemitteilungen, die versteckt in Artikeln untergebracht werden (Firmen und deren Produkte genannt die mit dem Thema zu am Rande tun haben), z.B.:

"Frauen fühlen sich seit Köln unsicher. Zeugin x sagt, sie hat jetzt immer das CS Gas der Firma xy dabei", oder "Ärger mit der berliner S-Bahn / Deutschen Bahn. Kunden melden, dass sie nun häufiger die Sharing-App von UBER nutzen."

helfen sicherlich auch nicht, dem Vertrauensverlust entgegenzuwirken.

Die Öffentlichen, obwohl finanziell sicher aufgestellt, müssen aber ihre Ausgaben begründen. Werden keine Hartz IV-Empfänger und Islamisten bei Anne Will gezeigt und keine Quote erzeugt, stehen diese im Zugzwang den Nutzen der Ausgaben zu begründen.

Exemplarisch im Fall Köln war auch, dass die Medien, insbesondere die Öffentliche nicht über dei Vorfälle berichtet haben. Erst als 'private' Medien berichteten, stand wieder im Raum, die Öffentlichen würden was verschweigen. Daraufhin wurden sogar erstellte Polizeiberichte für falsch erklärt und die allbekannte Empörungsmaschinere begann von Neuen. In irgendeinem Interview hat das mal jemand vom Fernsehen gesagt. Redakteure, die nicht über Falschmeldungen berichten, müssen sich erklären. Da steigt dann der Druck man in die andere Richtung.

Was die Staatsnähe zu den Medien betrifft, kann ich nur sagen, dass ich kaum noch einen Unterschied erkenne in der Qualität, der Aufmachung und dem Wahrheitsgehalt, egal ob Bild oder ARD. Seit Jahren wird eine bestimmte politische Richtung vorgegeben, so fühlt es sich zumindest an. Leute die anderer Meinung sind werden dann zu Putin-Verstehern oder linken Multikultis. Wenn sich dann herausstellt, dass das von den Medien verbreitete nicht stimmt, weil wieder zu schnell, zu hastig oder ohne Recherche vom Reuters-Ticker abgeschrieben wird, geht jedes mal Glaubwürdigkeit verloren. Das Reuters und AP weltpolitisch unabhängig sind, wage ich zu bezweifeln. Das spüren die Leser.

Das Internet macht es sehr einfach solche Dinge zu entlarfen. Wird eine neue Sau (mit oder ohne hidden-agenda) durchs Land getrieben, braucht man nur nach Begriffen zu googlen, die man so noch nicht gehört oder gelesen hat. Im Zuge der Polen-PIS Geschichte ist mir zum Beispiel der Begriff "populäre Sozialprogramm" aufgefallen. Dieser Begriff wird nirgends erklärt, suggeriert jedoch, obwohl ja eigentlich positiv, etwas negatives, etwas populisitisches.

Wenn dann der Deutschlandfund, die Berliner Morgenpost, die Wiener Zeitung, die schweizer Tageswoche, gleichsam den gleichen Begriff verwenden, dann zeugt das meiner Meinung nach nicht von journalistischer Qualität (https://encrypted.google.com/search?q=popul%C3%A4re+Sozialprogramm).

Ebenso ist es entlarvend, wenn es heute jedem möglich ist, Berichte und Artikel von vor 20, 30 Jahren zu lesen oder anzuschauen. Wenn dort z.B. seit 20 Jahren berichtet wird, dass der Iran nur noch ein paar Wochen bis zur Atombombe braucht, dann machen sich die Medien, bewusst oder unbewusst zum Handlanger der Politik.

Ein weiteres, was meine Glaubwürdigkeit immer weiter sinken lässt, ist dass es heute möglich ist sich besser zu informieren. Jeder weiß, dass Russland die Cuba-Krise ausgelöst hat, nicht ein Mensch in Deutschland weiß aber, dass die gewollte Stationierung der Atomwaffen eine Reaktion auf die Stationierung von Atom-Jupiter Raketen in der Türkei war. Wenn ich dann an die Schweinebucht, den Iran-Irak-Krieg, den Irak-Krieg gegen Massenvernichtungswaffen, die Finanzierung von Terrorgruppen und sonstige Ereignisse der letzten 70 jahre denke, in denen in den Medien A verbreitet wurde und sich B herausgestellt hat, dann ist das Vertrauen in die Politik und die Medien gänzlich verloren. Bundespräsidenten, die die Wahrheit sagen werden abgesägt und dumme Bundespräsidenten werden auch abgesägt und durch Medien zerstört. Ebenso werden aber auch Wettermänner und Showmaster von den Medien zersört. Im Nachhinein stellt sich fast zu 90% raus, dass nichts was in den Medien berichtet wird wahr ist.

Die deutsche Politik will die Amerikanisierung des Landes. Kapitalismus, Bullshit-Medien, Totalverblödung, und TTIP-Schiedsgericht-Ausverkauf. Kaum einem fällt doch heute noch auf, dass der lupenreine Russe, von vorgestern gestern zum Feind mutiert ist und heute wieder verbündeter ist. Das ganze erinnert schon sehr stark an 1984.

Ich habe hier noch nicht einmal von Verschöwrungstheorien gesprochen. All dies, bis auf den letzen Absatz sind belegbare Fakten.

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