Unsere Medien sind zu staatsnah

Das ist, solange der 'Wählerwille', der in den Parlamenten abgebildet wird erst einmal kein Problem.

Allerdings, wenn ein Verlag seit mind. 2001 bedingungslos die westliche Staatengemeinschaft, Brüderschaft mit der einzig verbliebenen Militärmacht USA und mit einem in vielen Ländern dieser Welt gehassten Staat in seine Leitlinien schreibt, dann ist zumindest davon auszugehen, dass dieser mächtige Verlag, selbst dann in diesem Sinne berichtet, wenn der Wählerwille sich gedreht hat (z.B. eine sehr linke Regierungmit Zuwendung Russland und Israel-kritischer).

Dann wäre Axel Springer zwar nicht mehr unbedingt staatsnah (also im Sinne von nah dem politischen Machtzirkel). Dann müsste Axel Springer laut seinen Leitlinien, Journalismus für die USA und Israel machen, und die deutschen Interessen ganz verschweigen, da ja der Wähler und die Politik ja in eine ganz andere Richtung blickt wie die Springer Grundsätze. Das ist problematisch, wenn im eigenen Land Stimmung gegen die eigenen Interessen gemacht wird.

In dem Beispiel würden die veröffentlichte Meinung (AxelSpringer Pro US / Israel) und die öffentliche Meinung (links eher Russland, Israel-kritisch) noch weiter auseinander driften als dies jetzt schon erkennbar ist und auch diskutiert wird. Das wäre dann schlecht.

Die Situation ist jetzt auch schlecht. Nur fällt es eben bei den jetzt noch überwiegend US und Isreal freundlichen Wählern weniger auf. Die Diskrepanz zwischen Springer Meinung und 'Opposition' ist noch nicht so groß, da Opposition und die kleinere Menge der Wähler natürlich der breiteren Masse gegenübersteht. Zum Glück ist nicht mehr 1933 und der gemeine Bürger durchschaut 'die Medien', sonst wäre er den Axel Springer Medien gnadenlos ausgeliefert.

Ich bin liberaler und würde grundsätzlich über alle Seiten gleichmäßig und wertungsfrei berichten, das wären Meine Grundsätze und Leitlinien, wäre ich Medienunternehmer und hätte ich eine unabhängige Geldquelle. Ich würde definitiv darüber berichten, dass es Frauen im Iran weit besser geht, als zum Beispiel unserem strategischen Partner Saudi-Arabien. Davon hört man nichts :)

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